Der Islam

Manchmal hilft ein Blick auf die Welt, um zu verstehen, wie brüchig das Wort Fortschritt ist. Während wir hier über Sprache streiten, gibt es Länder, islamisch geprägt und religiös beherrscht, in denen Strafen vollzogen werden, die nicht von gestern sind, sondern von vorgestern. Seit Jahrhunderten, zum Teil seit über tausend Jahren. Und sie gelten bis heute, nicht als Ausnahme, sondern als offizielle Rechtsform.

Steinigung. Eine Frau wird der Unzucht beschuldigt – das kann ein Kuss sein, ein Blick, ein Vorwurf ohne Beweis. Meist trifft es die Frau, fast nie den Mann. Vier männliche Zeugen muss sie bringen, sonst war es das. Der Körper wird halb eingegraben, damit er nicht entkommen kann, und dann wirft man. Nicht mit großen Steinen, das wäre zu gnädig. Mit kleinen, gezielten, so lange, bis sie stirbt. Nicht schnell. Nicht würdevoll. Sondern zur Schau.

Auspeitschungen. Für Alkohol. Für Musik. Für Kleidung. Für angebliche Liebesbeziehungen. Hundert Hiebe auf nackter Haut, öffentlich vollstreckt. Kein Justizdrama, kein Verteidiger, keine Revision – nur Schmerz als Lehrmittel. Eine Frau mit Lippenstift. Ein Junge beim Tanzen. Strafe. Als ob Lebensfreude Sünde wäre.

Amputationen. Ein abgehackter Arm für Diebstahl. Nicht selten geht es um Brot, Medikamente, Not. Ein menschliches Glied gegen ein Stück Überleben. In Ländern, wo die Reichen gepanzert fahren und die Armen ihre Hände verlieren. Das ist kein Gleichgewicht, das ist gesetzlich fixierte Grausamkeit.

Ehrenmorde. Nicht im Schatten, sondern im Namen der Familie. Töchter, die zu westlich sind. Schwestern, die verliebt waren. Frauen, die nicht tun, was man ihnen sagt. Getötet vom eigenen Bruder, Vater oder Onkel. Und wenn es vor Gericht geht, gibt es Milde. Weil Ehre eben Ehre sei. Der Täter geht nach Hause, das Opfer kommt unter die Erde.

Vergewaltigung und Zwangsheirat. In manchen Fällen bietet das Gesetz dem Täter eine Ehe mit dem Opfer an, als Lösung. Wenn sie ihn heiratet, wird nicht weiterverfolgt. Aus Schande wird Verwandtschaft. Und für die Frau beginnt ein Leben, das sich wie ein Gefängnis mit Ring am Finger anfühlt. Nichts daran ist heilbar.

Homosexualität. In neun bis elf islamisch geprägten Ländern steht darauf die Todesstrafe. Ob durch Erhängen, Steinigung oder Dachsturz – ja, wirklich. Der Gerichtsbeschluss ist dabei nur ein Feigenblatt. Es geht nicht um Gesetz, es geht um Auslöschung. Um Angst. Um absolute Kontrolle über Sexualität und Identität.

Blasphemie. Wer ein heiliges Buch kritisiert, sich zu liberal äußert oder einfach nur als Ungläubiger gilt, kann ins Gefängnis kommen oder in den Tod. In Pakistan, Iran, Somalia, Sudan, Afghanistan. Worte, Gedanken, Fragen werden zu Waffen gegen den, der sie ausspricht.

Und immer wieder: Frauen. Die sich nicht verschleiern. Die reden, lachen, Fahrrad fahren. Die sich bilden, lieben, fordern. Die existieren, als eigenständige Wesen. In Afghanistan etwa reicht das schon, um verfolgt, festgenommen oder zwangsverheiratet zu werden. Dort wird sogar empfohlen, nur ein Auge offen zu lassen. Kein Witz. Ein Auge. Der Rest: unerwünscht.


Das alles gibt es. Nicht im Mittelalter, sondern im Jetzt.

Es ist kein Unfall der Geschichte. Es ist gewollt. Eingeschrieben in Gesetze, Predigten, Rechtsurteile. Und wer sagt, das ist eben deren Kultur, verkennt die Lage völlig. Es ist keine Kultur, Menschen zu verstümmeln. Es ist keine Religion, Frauen zum Schweigen zu bringen. Es ist keine Tradition, Homosexuelle von Dächern zu werfen.

Es ist Machtausübung. Unterdrückung. Menschenverachtung im Namen von Moral. Wer das nicht benennt, macht sich mitschuldig.

Wir nehmen gerade sehr viele Menschen aus diesen Ländern auf. Wer glaubt, dass dies nichts mit unserem Land macht…..

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