Liebesbriefe, die niemand erhalten will Teil 225



Liebe Bogdana Willjetsch,

zuallererst wünsche ich Ihnen einen gesegneten Abend und eine geruhsame Nacht. Ich werde Ihnen den Brief um 18 Uhr durch die Tür hindurchschieben und weiß, dass sie zuhause sind. Ja, ich weiß viel und dies sollte Ihnen keinerlei Angst bereiten, da ich es mehr als gut mit Ihnen meine. Geradezu liebesgut mit einer Prise „Sexy“.
Gerne erzähle ich Ihnen…ach, lassen wir das, ich biete Dir jetzt einfach das Du an und mal schauen, ob Du es annimmst. Wenn Du doch beim „Siezen“ bleiben willst schreibe ich den Brief gerne noch mal. Dann einfach um 18:30 Uhr aus dem Fenster winken.
Also, wieso hast Du diesen Brief nun in den Händen und warum, meine ich es gut mit Dir. Es fing alles mit Fortnite an. Das ist ein Onlinespiel für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene. Ich bin kein Kind und kein Jugendlicher. Das mal dazu. Nun ja, in diesem Spiel geht es um Truhen, die sich in Häusern befinden. Wenn man diese öffnet erhält man schöne Sachen, Waffen und einfach positive Spielschwingungen. Das Spiel hat mich vollkommen fasziniert und so habe ich mir also auch in der Realität diese Truhensache vorgestellt. Ich guck viel öfter in Fenster und schieße die Menschen in Gedanken ab. Natürlich nur in Gedanken, da ich keinerlei Waffe besitze. Und angenommen, ich hätte eine, dann würde ich es nicht diesen Brief schreiben. Na ja, und irgendwann habe ich in Dein Fenster geschaut. Du hast gerade Essen gemacht und Dich danach an den Tisch gesetzt. Danach hast Du abgewaschen und bist in einen anderen Raum. Leider hast Du nur Deine Küche zu meiner Seite hin, aber da ich aus irgendeinem Grund einfach fasziniert war von Dir, habe ich auch auf der anderen Hausseite Stellung bezogen und habe Dich wirklich oft beobachtet. Ich kenn Dich.
Und wie sagt man so schön: Gucken darf man. Gegessen wird zuhause. Und in dieses „Zuhause“ lade ich Dich hiermit gerne ein. Aus Deinem Hausmüll habe ich erlesen, was Du so an Speisen magst und habe einiges in meiner Tiefkühltruhe. Selbst Speckbohnen habe ich nicht vergessen und gewiss habe ich auch ein kleines Eisbein vorrätig.
Ich glaube, Du erinnerst mich an meine Omama und Schwester. Eine Mischung irgendwie. Hinzu gesellt sich auch die erotische Komponente. Die kann aus meiner jetzigen Notgeilheit herauskommen, aber das werden wir schon merken.
Freu mich auf jeden Fall auf eine Rückantwort. Schreib einfach einen Brief und werfe ihn in den Müll. Ich finde ihn und Dich finde ich wundervoll.

Dein Gunnar

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